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Wie nahezu alle ostdeutschen Fotorealisten verdankt auch Harald Hauswald seinen Ruf ungeschönten und eindringlichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Um so mehr erstaunt, daß er – bedingt durch seine »illegale« Arbeit für westliche Medien – schon in den letzten Jahren der DDR mehrere tausend Farbaufnahmen machte. Wie die von Mathias Bertram ausgewählten Fotografien erkennen lassen, erweist er sich dabei nicht nur einmal mehr als genauer, oft sarkastischer Chronist des Alltags, sondern auch als ein bislang kaum wahrgenommener Meister der Farbkomposition. Die stimmungsvollen Bilder vergegenwärtigen die »Welt von gestern« stärker und intensiver als die vertrauten Aufnahmen in Schwarz und Weiß, lassen sie aber gerade dadurch auch fremder und ferner denn je erscheinen.
»Wo Anspruch und Wirklichkeit des SED-Staats bildkräftig zusammenstießen, fing Hauswald diese Kollisionen ein, mit sarkastischer Sensibilität. Er blickte in die Risse und Klüfte der Gesellschaft. Oft zeigte er Schattengeschöpfe des Lebens, doch er schoß die Menschen nicht ab. Seinen Spott reservierte er für die Narrheit und den Pomp der Macht. Harald Hauswalds Bilder hüten unsere Welt von gestern. Das freie, ungelogene Erinnern sei unsere eigene Kunst.« (Aus dem Vorwort von Christoph Dieckmann)
„Auf seinen fotografischen Streifzügen durch Ostberlin und ostdeutsches Hinterland hat er die Kontraste zwischen Alltag, zerschlissenen Städten und der inneren Leere in der Selbstdarstellung des Staates ins Bild gebracht in einem Wechselspiel zwischen sympathisierender und faszinierter, manchmal humorvoller Annäherung einerseits und kalter Distanz und satirischer Schärfe andererseits.“
(Klaus Rek, Die Horen, 2014, Nr. 256)
„It's increasingly hard to imagine life in the GDR; the country that formally ceased to exist in 1990, as since then its society, landscapes and city streets have often changed beyond recognition. Photography books like Harald Hauswald's “Ferner Osten – Die letzten Jahre der DDR” ('Far East – the last years of the GDR') help us get an idea of what it looked like.”
(Jeroen van Marle, Berlin in your pocket, No. 71, oct.-nov. 2014)
„Es sind tolle Zeitdokumente, aber noch viel, viel mehr: Es ist ein sehr warmer Blick auf die Menschen und das Leben im Osten, oftmals auch ironisch. Und dass die Leute heute noch berührt sind von den Bildern, ist ein Zeichen, dass sie sich nicht von einem Fotografen abgelichtet fühlen, sondern das Verhältnis zwischen Abgebildeten und Fotograf noch immer stimmt.“
(Michael Biedowicz, 22. Juni 2014)
„Auffällig ist, dass Hauswald selbst dann, wenn er Menschen in unvorteilhaften bis problematischen Situationen zeigt, nicht denunziert. Es ist immer Empathie dabei. Und es sind politische Bilder, selbst in den entlegensten Nebenschauplätzen.“
(Jens Kassner, Leipziger Volkszeitung, 16. Mai 2014)
„Ein Erinnerungsschatz. Hauswald dokumentiert Verfall und Improvisation, Depression und fröhliche Gegenkultur, alles in einer zurückhaltenden, aber umso unmittelbarer wirkenden Farbigkeit. Er ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Fotografen.“
(Jan Oberländer, Tagesspiegel, 7. Mai 2014)
„Harald Hauswald prägt mit seinen Aufnahmen die Erinnerung an die DDR.“ (Birgit Grimm, Sächsische Zeitung, 5. Mai 2014)
„Hauswalds Bilder zeichnen sich durch die Unerschrockenheit aus, den Leuten, die man auf der Straße trifft, mit der Kamera ins Gesicht zu sehen. Von seiner Neugier profitieren wir heute, sehen wir doch auf seinen Bildern eben nicht vordergründig die Absichten eines Fotografen, sondern die individuellen Ausdrücke einer Epoche, die uns inzwischen sehr fern vorkommt.“
(Ulrich Gutmair, taz, 11. April 2014)
„Es ist das bisher schönste Buch des 1954 in Radebeul bei Dresden geborenen Harald Hauswald. Wie im Schwarzweißen erwischt Hauswald in seinen besten Aufnahmen fotografisch den Zufall in jenem glücklichen Moment, in dem er zwangsläufig zu sein scheint.“ (Lutz Rathenow, Matrix, 2013, Nr. 3-4)
„Was Fotografie wirklich zu leisten vermag, zeigen die Monografien von Harald Hauswald im Lehmstedt Verlag, der ersten Adresse für Fotobücher aus dem Osten. Hauswald verdichtet. Jedes Foto ist eine Erkenntnis, die immer noch zählt.“
(Tim Sommer, art, Dezember 2013)
„Der Band zeigt Hauswald als detailversessenen, manchmal sarkastischen Chronisten des Alltags in einem inzwischen abgewickelten Staat. Der graue Alltag der Menschen kommt hier in Farbe daher. Hauswald zeigt uns auf sensible und respektvolle Weise Menschen, die müde und skeptisch in die Kamera schauen, bisweilen resigniert, aber nie griesgrämig.“ (Wolfgang Blieffert, Hessische / Niedersächsische Allgemeine, 28. September 2013)
„Realistisch und liebevoll zugleich – hochkarätige Fotokunst pur!“
(Hermann, Magazin aus Cottbus, Juli 2013)
„Manchmal wirken Hauswalds Bilder wie Filmstills aus einem der zahlreichen tschechischen Filme, in denen der ganz normale Alltag zwischen Sozialismus und Datscha-Glückseligkeit entzückend beschrieben wird. ‚Ferner Osten‘ ist kein Buch zum schnellen Durchblättern. Dafür sind die Bilder zu unauffällig, zu normal. Studiert man sie jedoch genauer, eröffnet sich ein inzwischen historischer, detailreicher Blick auf ein abgewickeltes Land.“
(Denis Brudna, Photonews, Nr. 7-8, Juli-August 2013)
„Wer den Unterschied zwischen farbig und bunt begreifen will, der schaue in dieses Buch! Es ist eine müde, eine erschöpfte Farbigkeit. Und sie ist meisterlich entdeckt und eingefangen! In künstlerischer Hochform festgehalten von einem sensiblen Chronisten des Niedergangs der DDR.“
(Danuta Görnandt, RBB-Kulturradio, Büchertips Sommer 2013)
„Hauswald ist einer der bekanntesten deutschen Fotografen. Sein Buch führt ins Labor der geschmuggelten DDR-Bilder.“
(Dirk Krampitz, B.Z., 17. Juni 2013)
„An unusually intimate insight into life in the former East Germany.” (Helen Whittle, Deutsche Welle, 7. Juni 2013)
„Realistisch und liebevoll zugleich sind die Fotografien aus den letzten Jahren der DDR. Hochkarätige Fotokunst pur!“
(Wochenkurier, Cottbus, Nr. 6, 2013)
„Es spricht keine Verbitterung oder Verzweiflung aus seinen Bildern. Seine Zeugnisse des Alltags funktionieren ohne Bloßstellung. Und so ermöglicht er die unverstellte Begegnung mit den Menschen, die ihre Nischen nutzen. Zu sehen ist das richtige Leben im falschen. Der graue Alltag in Farbe. Zu sehen ist nicht weniger als die DDR.“
(Claudia Seiring, Märkische Oderzeitung, 25. Mai 2013)
„Hauswald ist ein stiller Beobachter. Seine Fotos sind nie gestellt, wohl aber inszeniert.“ (Katrin Starke, Ostsee-Zeitung, 25. Mai 2013)
„Die DDR als ein Kontinent in zarten Farben, als eine Welt ganz eigener Töne – das ist die Geschichte, die Hauswald betont unspektakulär, ernsthaft und ohne Häme vorträgt. Gerade in seiner Bescheidenheit ein großes Stück Fotografie.“
(Hans-Martin Koetzle, Photo International, Nr. 3, Mai/Juni 2013)
„Hauswald zeigt Proletarier, die vermeintlichen Herrscher des sozialistischen Staates. Doch nie sieht man sie als Helden. Die Menschen auf den Bildern wirken müde, skeptisch, resigniert, dabei aber nicht unvergnügt.“
(Sebastian Hammelehle, Spiegel online, 12. April 2013)
„Es gilt hinzusehen, wenn man das erste Erstaunen über die bunte Welt des Sozialismus, die wir als Grau in Grau abgespeichert hatten, hinter sich hat.“
(Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. März 2013)
„Jetzt kann das Land noch einmal in Farbe begutachtet werden. Farbecht. Ein Glücksfall. Die Fotos sind eine Wiederentdeckung. Die Wiederentdeckung auch einer Zeit, die anders tickte - auch wenn sie schon längst aus den Fugen war. Manche Fotos wirken wie Gemälde, durchkomponiert wie ein echter Liebermann, ein Spiel mit Nuancen, wie es heute gar nicht mehr möglich wäre, weil schrille Werbung auch noch in den letzten Winkel vordringt.“
(Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 1. März 2013)
„Eindrucksvolle Bilder in einer Qualität, als sei es erst gestern gewesen. Fotos, die den Betrachter auf eine spannende Zeitreise mitnehmen.“ (SuperIllu, 21. März 2013)
„Der Titel des Bildbandes ist gut gewählt. Denn dieses Land DDR ist inzwischen tatsächlich fern, besetzt mit den verschiedensten Erinnerungen und Erzählungen, die Menschen mitunter weniger verbinden als trennen. Es mag indes auch an der Farbigkeit der Fotos liegen, dass die versunkene Welt dieses Gemeinwesens hier überaus lebendig wirkt.“
(Irmtraut Gutschke, Neues Deutschland, 14. März 2013)
„Hauswald, der landauf, landab fahrende Reporter, ein Jack Kerouac der Ost-Fotografie. Motto: „On the Road“. Er zeigt, was ihm auffällt: Poesie und Gegen-Politik. Unverstellte Wirklichkeiten. Im Nachhinein malerisch schön.“
(Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung, 9. März 2013)
Autor:
Harald Hauswald (geb. 1954) kam nach der Ausbildung zum
Fotografen 1977 nach Berlin. Er arbeitete in verschiedenen
Jobs und ab 1983 als Fotograf für die evangelische
Stephanus-Stiftung. Seine Aufnahmen vom DDR-Alltag
entstanden alle im Eigenauftrag bzw. ab 1986 auch für
westliche Medien.
1989 gehörte er zu den Gründern der Agentur Ostkreuz.
1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.