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Der früh verstorbene Berliner Fotograf Bernd Heyden hatte ein sicheres Gespür für die heiteren, poetischen und melancholischen Momente des Alltags. In intensiven, klar komponierten Bildern hielt er vor allem das Leben der kleinen Leute im Prenzlauer Berg fest, in dem er selbst von Kindheit an gelebt hatte.
Schornsteinfeger, Straßenkehrer, Kohlenhändler, Leichenträger, Fleischer, Pudelzüchter, Lumpensammler und Stehgeiger gehörten ebenso zu den von ihm Fotografierten wie die Alten, Gebrechlichen und Gestrandeten, die hier lebten, und wie die lustigen, die traurigen und die frechen Kinder, für die das verfallende Mietskasernenviertel ein riesiger Abenteuerspielplatz war.
„Der Titel ist bewusst zwiespältig. Denn idyllisch wirkt keines von Heydens Bildern. Dafür ist das trostlose Grau überall präsent, quasi als allgegenwärtige Kulisse für Menschen, die sich um die festgefahrene Situation ringsum nicht weiter zu scheren scheinen. Sie leben ihr Leben mit derselben Erwartung und Emsigkeit, wie es ihre Kinder und Enkel heute noch tun.“
(Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 6. Mai 2015)
Fotograf:
Bernd Heyden (1940-1984) erlernte den Beruf des Damenschneiders und arbeitete als Berufskraftfahrer. Er begann Mitte der 1960er Jahre zu fotografieren, wurde 1969 Laborant und arbeitete ab Mitte der siebziger Jahre freiberuflich. Ein früher Tod riss ihn aus dem Leben, bevor sein Werk die gebührende Anerkennung finden konnte.
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