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Mit der Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 wurde die Spaltung Deutschland unwiderruflich. Wie wirkte sich diese Entwicklung auf eine Stadt aus, die wie keine zweite durch ihre Messen vom freien Verkehr der Waren und Menschen lebte? Und wie wurden die Weichen gestellt, damit aus der „Reichsmessestadt“ des NS-Regimes eine „sozialistische Großstadt“ werden konnte? Die Auswahl von knapp 200 Artikeln aus der „Leipziger Volkszeitung“ des Jahres 1949 zeichnet den komplizierten Prozeß in all seinen Facetten nach - vom Alltag unter den Bedingungen der extremen Mangelwirtschaft bis zur Stalinisierung des politischen Lebens, von der Enttrümmerung und dem Beginn des Wiederaufbaus bis hin zum reichhaltigen Kulturleben zwischen Gewandhaus und Zirkus Aeros. In einem Vorwort berichtet Erich Loest über seine Erfahrungen als junger Redakteur der „Leipziger Volkszeitung“. "Als wir gestern abend um unsere Hausecke bogen, wären wir ob der Helligkeit, die uns entgegenstrahlte, beinahe erschrocken: Unsere gute alte Gaslaterne vor der Haustür brannte wieder. Neun Jahre sind es nun her, seitdem eines Vormittags zwei Männer der Stadtwerke unserer Laterne Haube, Glasscheiben und den Gasstrumpf nahmen, weil es der Luftschutz erforderte. Vorbei ist diese furchtbare Zeit, in der uns kein Lichtschein den Weg zeigte, wenn wir spät abends von der Arbeit kamen." (22. Januar 1949)
»Deutsche Sportschule öffnet ihre Pforten«, »Zucker wird frei verkauft«, »Millionenwerte nach dem Westen verschoben«, »Oberbürgermeister Dr. Zeigner gestorben«, »Professoren Herzfelde und Bloch in Leipzig«, »Volksausschüsse – Kampforgane der Nationalen Front«, »Neue Stromkontingente für die Haushalte«, »Bertolt Brecht in Leipzig«, »Politischer Wirrkopf oder Agent des Klassenfeindes?«, »Franz Konwitschny neuer Gewandhauskapellmeister«, »Kundgebung für die Deutsche Demokratische Republik und ihre Regierung«, »Leipziger Bilder für Generalissimus Stalin«, »Ein neues Messehaus entsteht«.
Herausgeber:
Dr. Mark Lehmstedt (geb. 1961), Studium der Germanistik in Leipzig und Berlin. Von 1987 bis 1991 Assistent am Lehrstuhl für deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts in Leipzig, seit 2003 als Verleger tätig.
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