Hainstraße 1, Aufg. C
Barthels Hof
04109 Leipzig
Fon: 0341-4927366
Mail: info@lehmstedt.de
Nirgendwo sonst trat das anfangs von den Illusionen des sozialistischen Aufbruchs geprägte Leitbild natürlicher, selbstbewußter und emanzipierter Frauen so eindrucksvoll in Erscheinung wie in den Fotografien der legendären Mode- und Kulturzeitschrift »Sibylle«. Der chronologisch geordnete Band versammelt die schönsten und charakteristischsten Mode- und Porträtaufnahmen, die im Laufe von 30 Jahren für die von den Leserinnen geliebte Zeitschrift und in ihrem Umfeld entstanden. Er zeigt, wie die international beeinflußte, aber stets auf Eigenständigkeit bedachte DDR-Modefotografie Anfang der sechziger Jahre entstand und sich ungeachtet ihrer informativen Funktionen immer wieder als ein Medium behauptete, das die Ideale, Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Existenz im realen Sozialismus reflektierte. Der Band enthält Fotografien von Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Steffi Graenitz, Karol Kállay, Ute Mahler, Werner Mahler, Sven Marquardt, Peter Meißner, Roger Melis, Günter Rössler, Rudolf Schäfer, Wolfgang Wandelt und Michael Weidt.
Pressestimmen:
„Die Bilder sind nícht nur ein Zeugnis des Schönheitsideals einer vergangenen Zeit. Sie sind ein seltener Blick auf die DDR.“
(Hessische / Niedersächsische Allgemeine, Kassel, 27. Dezember 2010)
„Die Modefotografien belegen eindrucksvoll, dass sich dieses in der DDR einzigartige Genre erfolgreich gegen Versuche der ideologischen Einflussnahme behauptet hat.“
(Thüringische Landeszeitung, 10. Dezember 2010)
„Diesen wirklich großartigen Fotografien kann nicht nur rückblickend ein utopisches Moment angedichtet werden, es ist gewissermaßen als Traum und Sehnsucht greifbar. So gesehen war ›Sibylle‹ ein Oppositionsorgan, weil es freie Menschen frei darstellen konnte – und auch von den zum Teil sehr bürgerlich anmutenden Träumen berichtete, die sonst in der veröffentlichten Meinung der Diktatur keinen Platz fanden.“ (Die WELT, 13. Juli 2010)
„Das Sibylle-Buch erinnert an ein Stück Qualitätsjournalismus. Die Bilder ragen wie eine Kreativitätsinsel aus der oft biederen DDR.“ (Märkische Allgemeine Zeitung, 8. Juni 2010)
„Sibylle lancierte eine bei aller Einfachheit überraschend flotte, herbe Weiblichkeit. Arm, aber - nun, nicht wirklich sexy, dafür selbstbewusst, nicht selten herausfordernd: Das war die Frau in der Sibylle, die ihrem Namen nicht die geringste Ehre machte, denn sibyllinisch, also rätselhaft, gab sie sich gerade nicht.“
(Die Literarische WELT, 29. Mai 2010)
„Hier gibt es weder diese brave Sieh-mal-her-wie-nett-ich-bin-Haltung noch kokette Puppenposen, ebenso wenig laszive Verrenkungen. Die Sibylle-Modefotografie ließ natürliche, emanzipierte Frauen durch den Alltag laufen. In ihrem schönen Buch erzählt Dorothea Melis anhand der Fotos von Arno Fischer, Sibylle Bergemann, Ute und Werner Mahler, Günter Rössler u.a. die Sibylle-Geschichte - ganz ohne Nostalgie.“
(Ingeborg Ruthe, Berliner Zeitung, 27. Mai 2010)
Autorin:
Dorothea Melis (geb. 1938), Modegestalterin und Publizistin,
leitete von 1961 bis 1970 die Modeabteilung der Zeitschrift
»Sibylle«. Von 1970 bis 1990 war sie verantwortlich für die Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit bei »Exquisit«, dem größten
Modehandelsunternehmen der DDR.