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»Brockhaus« war über zwei Jahrhunderte hinweg nahezu der einzige allseits bekannte Markenname des deutschen Verlagswesens. Der Briefwechsel zwischen Friedrich Arnold Brockhaus (1772-1823) und dem Dresdner Gelehrten und Journalisten Carl August Böttiger (1760-1835) deckt die Laufbahn des Verlagsgründers fast vollständig ab. Trotz gegensätzlicher Charaktere freundschaftlich verbunden, nehmen Böttiger und Brockhaus in ihren Briefen kein Blatt vor den Mund und sind in ihrem Gedankenfluss und ihren Formulierungen ebenso schnörkellos wie spontan und witzig. Der ironische Böttiger tritt als intimer und bestens vernetzter Kenner des Literaturmarkts, als Autor, vertrauter Berater und Agent auf, der Brockhaus Projekte und Autoren empfiehlt, auch zuweilen vor Unbedachtheiten mahnt. Dagegen gewinnt der aufbrausende, überempfindliche Brockhaus plastische Gestalt als Ausnahmeverleger spekulativen Typs, schnell von Entschluss und immer aufs Ganze gehend, der waghalsig jeden Taler, den er verdient, in neue Projekte steckt und deshalb 1810 fast in Konkurs geht. So reich der Quellenwert zur Geschichte des Buch- und Literaturmarkts ist, noch aufschlussreicher breitet ihr Briefwechsel Material aus zur Geschichte der öffentlichen Meinung und der Illusionen und Fehleinschätzungen in der Zeit des eskalierenden Parteienstreits und der Karlsbader Beschlüsse. Die Ausgabe besteht aus zwei Bänden.
"Eine Pflichtlektüre für Historikerinnen und Historiker. [...] Mit dem Briefwechsel haben die Herausgeber nicht allein der Wissenschaft, sondern einem breiteren Lesepublikum ein großes Geschenk gemacht – man kann von einer editorischen Meisterleistung sprechen."
(Holger Böning, H-Soz-Kult, 23. April2024)
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-143021
"Diese Briefausgabe stellt eine wichtige Quellenedition zur Frühgeschichte eines der wichtigsten Verlage in Deutschland dar." (Ulrich Hohoff, Informationsmittel für Bibliotheken, März 2024) http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=12512
Autor:Bernhard
Fischer (geb. 1956), Studium der Germanistik,
Philosophie, Kunstgeschichte, 1992-2007 Leiter des
Cotta-Archivs (Stiftung der Stuttgarter Zeitung) im
Deutschen Literaturarchiv Marbach, 2007-2020 Direktor
des Goethe- und Schiller-Archivs in der Klassik Stiftung
Weimar. Dr. Claudia Taszus (geb. 1963), Germanistin und
Anglistin mit Forschungsschwerpunkten und Publikationen
insbesondere zur Buch-, Verlags- und Zensurgeschichte
sowie zur Wissenschaftspopularisierung des 18. bis
frühen 20. Jahrhunderts; seit 2013
Arbeitsstellenleiterin des Akademienunionsprojekts
»Ernst Haeckel (1834-1919): Briefedition« der Leopoldina
am Lehrstuhl für Geschichte und Philosophie der
Naturwissenschaften der FSU Jena
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