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Konrad Hoffmeister: Von Panik keine Spur
Konrad Hoffmeister hat das Leben im Osten der Sektorenstadt Berlin
in Bilder gefasst, wie wir sie bisher nicht kannten.Die Fotografien
erzählen von einer Stadt, durch die die Front des Kalten Krieges
verläuft, deren Bewohner sich aber längst daran gewöhnt haben,
Spielball der Weltmächte zu sein. Die Menschen wollen sich beim
Wiederaufbau des bürgerlichen Lebens nicht mehr aus der Ruhe
bringen lassen und rechnen offenkundig nicht mit dem bitteren Ende
des Mauerbaus. Hoffmeister, der sich schon früh von den Praktiken
des SED-Regimes wie von der Freiheitsideologie des Westens
distanzierte, mied hierbei alle Posen. Seine Bilder verdanken sich
allein präziser Beobachtung, wachem politischem Gespür, einem fast
schon ethnologischen Interesse an seinen Mitmenschen und einer
gehörigen Portion Humor.
Will McBride: Berlin im Aufbruch
Der amerikanische Maler, Bildhauer und Fotograf Will McBride kam
1955 als Student nach Berlin. Er war fasziniert von der
Lebendigkeit der Stadt, die ihm bis zum Mauerbau ungeachtet aller
Konflikte den Aufbruch in eine neue Zeit zu verkörpern schien. Mit
der Kamera in der Hand erforschte er ihre ungleichen, damals noch
verbundenen Hälften und beobachtete die intensiven Anstrengungen
des Wiederaufbaus. Zugleich schuf er durch Authentizität, Intimität
und Dynamik bestechende Fotografien vom Aufbruch einer neuen
Generation, die sich hier von überkommenen Zwängen zu befreien
suchte und einen neuen, freieren Lebensstil entwickelte. Dabei
verstand sich Will McBride keineswegs als strenger Dokumentarist,
sondern als gestaltender Bildkünstler, der eigene Erfahrungen ins
Bild setzen möchte.
Autor:
Konrad Hoffmeister (1926 bis 2007), Studium der Fotografie und der Reproduktionsverfahren in Magdeburg, 1953–1956 Assistent und Lehrbeauftragter an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee, ab 1957 freiberufliche Arbeit als Fotograf in Ostberlin, tätig für Theater, Fernsehen, Zeitschriften, Illustrierte, Werbung und Information, daneben intensive Arbeit an freien Themen, u.a. an der Porträtserie »Ansichten zu Deutschland«, zahlreiche Ausstellungen in der ganzen Welt.
Will McBride (geb. 1931 in St. Louis, Missouri/USA, gest. am 29.1.2015), studierte Malerei, Illustration und Kunstgeschichte in New York und Philologie in Berlin. Er war als Reportagefotograf von Weltruf für deutsche und internationale Magazine tätig und veröffentlichte zahlreiche Fotobücher, darunter das legendäre Aufklärungsbuch »Zeig mal«. Seit Mitte der 1970er Jahre war er überwiegend als Maler und Bildhauer in seiner Wahlheimatstadt Berlin tätig.
Fotos