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Seit mehr als drei Jahrzehnten untersucht der Hamburger Politikwissenschaftler und Autor Klaus Körner den Anteil der Verlage an den scharfen politischen Auseinandersetzungen der beiden deutschen Staaten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Wurde dem Buch von den Besatzungsmächten zunächst ein hoher Stellenwert für die Umerziehung der Deutschen zugemessen, erhielt es bald auch eine große Bedeutung im Kalten Krieg zwischen Ost und West. Vor allem in der Gestalt politischer Kleinschriften sollten Bücher der »Aufklärung« des jeweiligen Gegners dienen, fungierten aber tatsächlich allzu oft nur als Mittel raffinierter oder plumper Propaganda. Dass man sich dabei im Westen ungeniert der speziellen Fähigkeiten alter Nazis bediente, die den Kampf gegen den »jüdischen Bolschewismus« unter neuen Vorzeichen als Kampf gegen den Kommunismus fortsetzten, wurde lange Zeit bewusst toleriert. Westliche wie östliche Agitatoren waren fest eingebunden in staatliche Förderstrukturen, und in beiden Fällen zogen die Geheimdienste aus dem Hintergrund die Fäden. Der Band versammelt etwa 20 Aufsätze, in denen Klaus Körner heute weitgehend vergessene Akteure der einstigen Systemauseinandersetzung aus dem Dunkel der Geschichte ans Tageslicht holt.
"Klaus Körner beweist eine beeindruckende Kenntnis des literarischen Feldes der frühen und mittleren Bundesrepublik. An seinen Arbeiten wird die von der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels herausgegebene „Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert“ in den Bänden zur Nachkriegszeit kaum vorbeikommen können. Von seiner materialreichen Sammlung sollten auch künftige Studien zum 'kulturellen Kalten Krieg' profitieren." (Pawel Zajas, H-Soz-Kult, 10. April 2024) http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-139926
"Die im Verlauf von drei Jahrzehnten gewissenhaft recherchierten und verstreut publizierten Analysen liegen nun erstmals kompakt in Buchform vor. Mit dem 22-seitigen Register zu Autoren, politischen Akteuren, Verlagen und Institutionen sowie einem farbigen Abbildungsteil von 32 Seiten ist zudem eine Art Nachschlagewerk entstanden." (Christoph Links, Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 78, 2023)
"Ein farbiger Tafelteil zeigt den 'Kalten Krieg in Bildern'. Die abgedruckten Buchcover zeigen, mit welchem Aufwand oft die Bücher für diesen eigentlich ziemlich heißen Bücherkrieg produziert wurden. Manche ganz gezielt als Kampfschrift, um den Feind zu 'entlarven', manche aber auch als wichtigen Beitrag zur Debatte der Zeit. So lassen sich einige der heftigsten ideologischen Schlachten aus dieser Zeit nachvollziehen." (Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 2. Oktober 2023) https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2023/10/trojanische-pferde-besichtigung-vergessene-verlagslandschaft-kalter-krieg-557767
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