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Barthels Hof
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Voll heiterer Wehmut erinnert sich Adolf Lippold in seinen um 1890 geschriebenen Skizzen und Feuilletons an die romantische Welt des vorindustriellen Leipzig seiner Kinderzeit. Nirgendwo ist das Leipziger Alltagsleben in der Mitte des 19. Jahrhunderts so lebendig und so unterhaltsam beschrieben worden wie hier. Liebevoll porträtiert er stadtbekannte Originale wie »Wichsekrah«, die »Hiersemusen«, »Vater Blech« oder »Spittelgottlob« und erinnert an uralte Sitten und Gebräuche wie das Ascheabkehren zu Aschermittwoch oder das Osterwasserholen. Voller Witz und Ironie setzt er der ehrwürdigen Korporation der Leipziger Sänftenträger, der Kommunalgarde und der Turnerfeuerwehr ein literarisches Denkmal. Mit Schaudern denkt er an die letzte öffentliche Hinrichtung zurück. Noch einmal folgt er den zur Messe gekommenen Kaufleuten durch die engen Leipziger Straßen und lauscht fasziniert dem Stimmengewirr der galizischen Trödeljuden, der böhmischen Harfenmädchen und der erzgebirgischen Meßmusikanten. Ursprünglich in Leipziger Zeitungen und dann in einer Folge von zehn Heften publiziert, erscheinen Lippolds Essays hier erstmals in Buchform. Eine Entdeckung nicht nur für Freunde der Leipziger Stadtgeschichte!
Herausgeberin:
Katrin Sohl (geboren 1952), Kuratorin für Alltagskultur und Volkskunde am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig