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Der amerikanische Maler, Bildhauer und Fotograf Will McBride kam 1955 als Student nach Berlin. Er war fasziniert von der Lebendigkeit der Stadt, die ihm bis zum Mauerbau ungeachtet aller Konflikte den Aufbruch in eine neue Zeit zu verkörpern schien. Mit der Kamera in der Hand erforschte er ihre ungleichen, damals noch verbundenen Hälften und beobachtete die intensiven Anstrengungen des Wiederaufbaus. Zugleich schuf er durch Authentizität, Intimität und Dynamik bestechende Fotografien vom Aufbruch einer neuen Generation, die sich hier von überkommenen Zwängen zu befreien suchte und einen neuen, freieren Lebensstil entwickelte. Dabei verstand sich Will McBride keineswegs als strenger Dokumentarist, sondern als gestaltender Bildkünstler, der eigene Erfahrungen ins Bild setzen möchte.
„Das Authentische, das Unverstellte, reine Lebensfreude wollte McBride ins Bild bringen, was ihm auf vollendete Weise gelang.“
(Marc Peschke, fotoforum, 2/2015)
„Das Buch ist sein Vermächtnis, die Quintessenz seiner Fotokunst. Es ist eine Liebeserklärung an Berlin, für ihn ‚die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten‘.“
(Ingeborg Ruthe, Frankfurter Rundschau, 31. Januar 2015)
„Seine Kamera war nicht zudringlich, erst recht nicht objektiv, sondern sie feierte, sang, tanzte mit, weil der Künstler dazugehörte, jung war wie sie und genauso lebenshungrig.“
(Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung, 30. Januar 2015)
„McBride schockverliebte sich in die Stadt mit der Überdosis Geschichte, doch nicht die Krater und Ruinen machten sein Berlin aus, sondern die Lebensfreude und die Kraft der Berliner, die an den Ruinen nicht verzweifelten, sondern in ihnen aufblühten.“
(Ulf Poschart, Die Welt, 30. Januar 2015)
„Wie diese Euphorie aufblüht und gedämpft wird durch den Mauerbau, das erzählt die Schau [im C/O Berlin] ebenso nachdrücklich wie das Fotobuch mit McBrides Arbeiten aus den Fünfzigern und Sechzigern, erschienen im Leipziger Lehmstedt Verlag.“ (Rafael Barth, Sächsische Zeitung, 13. November 2014)
„McBrides Bilder sind nicht mehr seine, sondern längst aufgehoben im Volksgedächtnis, jederzeit aufrufbar als große Ikonen der Nachkriegszeit.“
(Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung, 31. Oktober 2014)
“It's remarkable how timeless the themes and people are; the party in the back yard, the people at the beach and the students on the boat trip – they are us, this is now, 50 years ago.”
(Jeroen van Marle, Berlin in your pocket, No. 71, oct.-nov. 2014)
„Will McBride hat den Alltag zwischen 1956 und 1963 mit seiner handlichen Leica dokumentiert, in beiläufig wirkenden Straßenfotos.“ (Bernd Matthies, Tagesspiegel, 4. Juni 2014)
„Wohl kein anderer Fotograf hat das Leben aus Nachkriegswehen und neu entfachter Lebenslust intensiver abgebildet als Will McBride.“ (Morgenpost, Dresden, 13. April 2014)
„Die Bilder haben eine unerhört direkte Dynamik und vermitteln Authentizität.“ (Holger Dammann, Weser-Kurier, 9. März 2014)
„Seine Bilder geben eine unverstellte Sicht auf die Menschen in einer Stadt, die sich nach Normalität sehnte.“
(Dimo Rieß, Leipziger Volkszeitung, 24. Januar 2014)
„Vielleicht waren diese frühen sechziger Jahre eine kurze, glückliche Phase der Unschuld. Auf den Bildern von Will McBride sieht es ganz so aus.“ (Hubert Spiegel, FAZ, 24. Januar 2014)
„Seine Bilder spiegeln den Blick eines staunenden Außenstehenden wider, wirken wohl gerade deshalb so authentisch. Schwarz-Weiß-Fotis einer noch überwiegend grauen Wirklichkeit in beiden Stadthälften, von Menschen zwischen Resignation und Aufbruch.“ (F.F. dabei, Nr. 2, 2014)
„Ein wunderbarer Band mit frühen, immer noch frischen Fotos. Trotz Ruinen, trotz der sich anbahnenden Teilung sieht Will McBride fasziniert alle Zeichen einer neuen Epoche, sieht Jugend und Jazz, Liebe und Lachen und manch zarte Mädchenblüte.“
(Nürnberger Zeitung, 15. November 2013)
„Wieder ein Fotograf, der entdeckt werden darf. Und die erste umfassende Sammlung von McBrides Berlin-Fotos in einem Band. Für alle, die sich gern vergewissern wollen, wie jung auch die heute Alten einmal gewesen sind, als sie sich noch trauten, jung zu sein.“ (Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 20. September 2013)
„Eindringlich, in schwarz-weißen Tönen, dokumentieren die Bilder den Alltag der Frontstadt, das
Leben nach dem Weltkrieg – zarte erste Versuche eines Aufbruchs in eine bessere Welt. Die graue Welt ist im Wandel. In den Trümmern keimt neues Leben – Aufbruch, Lebenslust. Es wird gelacht, geliebt, geschachert und gefeiert. Der junge McBride taucht in diese Welt, ist Teil davon – und dokumentiert sie authentisch.“
(Veronique Rüssau, Berlin Kurier, 2. Oktober 2013)
„Er ist der große Reportagefotograf der deutschen Nachkriegszeit, der Chronist
jener Bewegungen, mit denen die Jugend sich Freiräume suchte – bis hin zu den
Ideen für eine neue Gesellschaftsordnung. Wie kein anderer hat er im
Sekunden-bruchteil symbolträchtige Momente einer Aufbruchstimmung
erfaßt und in seinen lebensbejahenden Bildern gebannt.“
(Freddy Langer, FAZ)
Fotograf:
Will McBride (geb. 1931 in St. Louis, Missouri/USA, gest. am
29.1.2015), studierte Malerei, Illustration und
Kunstgeschichte in New York und Philologie in Berlin. Er war
als Reportagefotograf von Weltruf für deutsche und
internationale Magazine tätig und veröffentlichte zahlreiche
Fotobücher, darunter das legendäre Aufklärungsbuch »Zeig
mal«. Seit Mitte der 1970er Jahre war er überwiegend als
Maler und Bildhauer in seiner Wahlheimatstadt Berlin
tätig.