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Dreißig Jahre lang hat Brigitte Voigt mit
ihrer Kamera Kinder beim Aufwachsen beobachtet, eigene ebenso
wie fremde.
Ihre anrührenden, von Nähe und Vertrautheit geprägten, oft auch
humorvollen Aufnahmen erzählen von ersten Wahrnehmungen und
Erlebnissen, von der Beziehung der Kinder zu Eltern und Geschwistern,
von der Entdeckung ihrer Umgebung und der Herausbildung der
eigenen Persönlichkeit, von den Wehen der Pubertät und den ersten
selbstgewählten Bindungen.
Anders als Fotos aus dem privaten Familienalbum zeichnen sich
Voigts Aufnahmen durch eine hohe Symbolkraft aus, die sich besonders
ihrer meisterlichen Lichtführung verdankt. Zusammengenommen
ergeben sie das vielschichtige Bild einer in den sechziger und
siebziger Jahren angesiedelten deutschen Kindheit und Jugend,
die in Hamburg nicht viel anders als in Dresden verlaufen sein
mag.
„Voigts Fotografien arbeiten kunstvoll mit den Möglichkeiten der Fototechnik und zelebrieren den besonderen Moment.“
(Klaus Rek, Die Horen, 2014, Nr. 256)
„Mit der Art, mit der sie den Kindern gegenübertrat und sie als Persönlichkeiten ernst nahm, gehörte Brigitte Voigt zu den Vertretern einer Autorenfotografie, die ab den 60er Jahren eine neue Sicht auf den Menschen entwickelte.“
(Frank Schirrmeister, Neues Deutschland, 11. Dezember 2014)
„Mit liebevollem Blick hat sie Kinder beim Aufwachsen beobachtet.
Eigenständige Persönlichkeiten sieht sie in ihnen vom ersten
Augenblick ihres Lebens an.“
(Irmtraud
Gutschke, Neues Deutschland, 22. November 2014)
Fotografin:
Brigitte Voigt (geb. 1934), Studium der Gebrauchsgrafik und
Fotografie an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee, Diplom
und anschließend Aspirantur bei Arno Fischer, ab 1966 Mitglied
der Fotogruppe »Direkt«, 1965–1988 Leiterin der Bildredaktion
der Zeitschrift »Das Magazin« in Berlin, als Redakteurin maßgebliche
Förderin der ostdeutschen Autorenfotografie, ab 1988 freiberuflich
tätig